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Marco Simone Platzporträt

Der Marco Simone Golf and Country Club garantiert Spektakel beim Ryder Cup.

Vor dem Herbst noch Sonne tanken? Das sollte eigentlich eine angenehme Freude sein. Doch die fast 30 Grad, die während des Ryder Cups in Rom erwartet werden, dürften das Duell zwischen Europa und den USA im Marco Simone Golf and Country Club zu einem physischen Test werden lassen. Schon der Platz allein mit seinen vielen Hügeln ist sehr fordernd. Bei Hitze könnte der Kurs im Nordosten der ewigen Stadt den Spielern wirklich alles abverlangen.

Fünf Matches in nur drei Tagen bei sengender Sonne und der mentalen Anspannung, die der Ryder Cup im Marco Simone Golf and Country Club verursachen wird, dürften wohl die Ausnahme sein. Den Spielern Pausen einzuräumen und die Belastung zu dosieren, wird eine der Aufgaben der Kapitäne Zach Johnson (USA) und Luke Donald (Europa) sein.

“Es ist brutal, ihn [den Platz] zu laufen”, gibt Johnson unumwunden zu, als er nach dem Par-72-Kurs gefragt wird. “Dazu kommt noch die Hitze.” "Es ist wahrscheinlich der körperlich anstrengendste Cup-Kurs, den ich je gesehen habe und an dem ich teilgenommen habe”, pflichtet US-Vizekapitän Stewart Cink bei.

Der offene, hügelige Kurs wird den Spielern bei hohen Temperaturen alles abverlangen (Foto: Getty)

Clubgründerin war Parfümdesignerin Laura Biagiotti

Die weltbekannte Mode- und Parfümdesignerin Laura Biagiotti hat den Marco Simone Golf & Country Club 1971 gegründet. Sie und ihre Tochter Lavinia Biagiotti Cigna brachten 2015, dank des italienischen Golfverbands und des Italian National Olympic Committees (CONI) sowie der Unterstützung nationaler und lokaler Institutionen, den Ryder Cup in ihren Club nach Italien.

Auf einem Areal von 150 Hektar ist ein Par-72 Stadion-Kurs entstanden, der perfekt in das offene, teils recht hügelige Gelände eingebunden ist. Es ist ein Platz, der nicht nur für Spieler, sondern auch für die täglich bis zu fünfzigtausend erwarteten Zuschauer konzipiert ist. Auf beiden Seiten der Fairways steigt das Gelände häufig an, sodass von diesen erhöhten Plätzen das Spielgeschehen nicht nur auf einer Spielbahn, sondern gleich auf mehreren verfolgt werden kann.

Am ersten Abschlag im Marco Simone Golf and Country Club werden Zehntausende die Spieler anfeuern. (Foto: Getty)

"Das Gute an Marco Simone ist, dass es viele lange Löcher und viele kurze Löcher gibt”, freut sich Captain Johnson auf den Ryder-Cup-Schauplatz. “Es gibt viel links, viel rechts, viel oben, viel unten. Er hat eine Menge Charakter. Und ich denke, das ist ein Zeichen für einen wirklich guten Golfplatz".

"Es gibt einige lange Par-3s, einige kurze Par-3s. Es gibt einige lange Par-4s, kurze Par-4s, die man driven kann, und einige Par-5s, auf die man gehen kann. Für dieses Turnier und für das Format, das wir spielen, ist er großartig", beschreibt der US-Kapitän den Marco Simone Golf and Country Club.

Die 16 - Schauplatz fürs große Drama?

Zu den erreichbaren Par-4s gehört auch die 16. Bahn, die das Aushängeschild des Kurses ist. Mit nur gut 320 Metern Länge und zudem bergab gespielt, dürfte es die perfekte Bühne für Entscheidungen enger Matches bieten. Hier kann man viel gewinnen, aber auch bei einem Schlag in das rechts lauernde Wasser vielleicht nicht nur einen Punkt verlieren. Nicht nur Rory McIlroy, der hier 2022 die Italian Open mit einem Schlag ins Wasser verlor, wird sich daran erinnern. Der risikoreiche Schlag muss dabei nicht nur gerade sein, sondern auch noch mindestens 270 Meter (carry) weit. Zu allem Übel wartet vor dem Grün ein quer verlaufender Bach, der alles schlucken wird, das nicht lang genug ist. Die perfekte Bahn für große Dramen!

Die 16. Bahn des Marco Simone Golf and Country Club ist der perfekte Schauplatz für die großen Dramen. (Foto: Getty)

Und dann ist da noch das Rough, das traditionell Ryder Cups auf europäischem Boden ausmacht. "Das Rough ist dick", sagte Europas Kapitän Donald, nachdem sein Team ein Trainingslager auf dem Platz abgehalten hatte. "Außerhalb des Roughs ist es sehr dicht, sodass man bei ungünstigen Abschlägen einige Golfbälle verlieren kann." Und genau das ist selbst Donald schon passiert. Ebenfalls bei der Italian Open im Marco Simone Golf and Country Club vor einem Jahr. Das Rough war so dicht, dass er seinen Ball nicht erkennen konnte und versehentlich einen falschen spielte. Er bekam zwei Strafschläge. Im Matchplay beim Ryder Cup würde man das Loch verlieren. Man wird sehen, wie oft das diese Woche passieren wird.